Um das Wild, in meinem Fall das Schwarzwild, an einen bestimmten Punkt zu locken, bedarf es nicht viel. So ziemlich jeder Jäger kennt die „Kirrung“. Leider darf aber nicht ein jeder Jäger solch eine Kirrung betreiben; hier sind die Verordnungen der jeweiligen Bundesländer extrem unterschiedlich.
In dem Bundesland, in dem ich zur Jagd gehen darf, ist das betreiben einer Kirrung zum Zweck der Erlegung gestattet. Umfang und Kirrgut, werden bei mir jedoch reguliert.
Wie oben schon kurz angerissen, geht es um die gezielte Bejagung vom Schwarzwild. Durch eine Kirrung ergeben sich für mich zwei riesen Vorteile. Zum einen lenkt die Kirrung von landwirtschaftlichen Nutzflächen ab; ich beschäftige also das Schwarzwild für eine gewisse Zeit, in der diese keine Schäden an besagten Grünflächen verursachen können. Des weiteren ist mir durch den Einsatz einer Wildüberwachungskamera im Vorfeld bereits bekannt, wann und in welcher Stärke die Rotten in etwa eintreffen. Das heißt ich kann genau planen, wann ich welches Stück entnehmen kann und selbige ganz in Ruhe ansprechen.
Eine Kirrung fängt bei mir minimalistisch an. Ich nutze folgende Dinge:
- Black Fire / Buchenholzteer um einen Mahlbaum zu etablieren.
- Wildüberwachungskamera um zu wissen, wann das Wild eintrifft.
- Etwas Mais und eine schwere Wurzel um selbigen abzudecken.
Buchenholzteer zieht das Wild magisch an. Das Schwarzwild liebt es sich an entsprechenden Mahlbäumen zu „Schubbern“. Neben dem Suhlen ist dies ein Teil der Körperpflege. Ich selbst nutzte sehr gerne das Black Fire. Zum einen natürlich weil es wirkt, zum anderen aber auch, da es in handlichen 500ml Flachen geliefert wird. Solch eine Flache packe ich in einen Zip-Lock Beutel und stelle damit sicher, dass ich mir nichts im auto versaue und dieses dann auch im Nachgang nicht nach Rächerware riecht.
Neben dem Black Fire zieht Mais als Lockmittel beim Schwarzwild extrem gut. Da ich nicht füttern sondern nur kirren möchte, genügen ein paar Hände voll davon. Ich hebe dazu meist eine kleine Vertiefung aus und decke diese mit einer schweren Wurzel ab. Für das Schwarzwild sind solche Dinge im Gegensatz zu anderen Wildarten kein Problem…es wird von den Sauen einfach beiseite geschoben. Auch eine Einbringung in den Boden wird öfters von mir durchgeführt. Somit stelle ich sicher, dass nur das Schwarzwild an das Kirrgut kommt.
Durch die Wildüberwachungskamera kann ich ein Protokoll mit Zeiten und Rottenstärken anfertigen. Die Kamera zeichnet bei absoluter Dunkelheit dankt Infrarot alles auf, was der Bewegungsmelder im Radius von ca. 25m erfasst. Wenn mir im Vorfeld nicht 100% klar ist, in wie weit das Gebiet ggf. durch Spaziergänger genutzt wird, verwende ich immer erst eine einfache Überwachungskamera von Apeman. Sollte diese geklaut oder zerstört werden, hält sich der Verlust in Grenzen. Wenn auch kein High-End-Produkt, so erfüllt die Kamera von Apeman jedoch seinen Zweck.
Wird die Kirrung dann über Wochen regelmäßig vom Schwarzwild aufgesucht, dann ist es Zeit für weitere Baumaßnahmen wie einem Kirrautomat etc.. Mehr dazu dann aber im entsprechenden Beitrag.